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Olympia: Strempfl schießt sich mit Luftgewehr auf Rang 13
Mit dem 13. Platz gelang Martin Strempfl heute in Tokio mit dem Luftgewehr ein würdiges Olympiadebüt.
Unmittelbar nach dem Auftritt Sylvia Steiners mit der Luftpistole, ging es für Martin Strempfl, den zweiten österreichischen Starter bei den Olympischen Spielen in Tokio in den Bewerb mit dem Luftgewehr.
Die Karriere des Steirers hatte im Jahr 2018 richtig Fahrt aufgenommen, nachdem ihm beim Weltcup München mit Rang sieben die erste große internationale Finalqualifikation gelungen war. Beim Weltcup Neu-Delhi 2019 hatte der Steirer nach einer hervorragenden Qualifikation als Dritter im Finale um die Medaillen mitgeschossen und mit Rang vier den ersten Olympiaquotenplatz im Sportschießen für Österreich erzielt. Sein aktueller Österreichischer Finalrekord mit dem Luftgewehr liegt mit 252,1 Ringen nur 0,7 Ringe unter dem Weltrekord.
In der Asaka Shooting Range in Tokio traten 47 Schützen aus 32 Nationen im Luftgewehrbewerb der Männer an. Auf Stand Nummer 33 ging Martin Strempfl heute in seine erste olympische Konkurrenz. Beherzt begann der Steirer den Wettkampf mit 105,1 Ringen und lag damit nach der ersten Serie auf dem hervorragenden dritten Zwischenrang. Mit 104,1 und 104,7 Ringen in den folgenden Serien blieb der 36-Jährige noch auf Tuchfühlung mit einer Finalplatzierung. Etwas zurück fiel er in der Mitte der vierten Serie (103,8 Ringe), konnte sich nach zwei hohen Neunern jedoch mit einer darauffolgenden 10,8 wieder gut fangen. Nach Abschluss von Serie fünf, in der er 105,2 Ringe erzielte, lag Strempfl erneut in Reichweite einer Finalqualifikation. In der sechsten und letzten Serie brachte Strempfl 104,1 Ringe auf die Scheibe und nutzte mit seinen 60 Schuss die zur Verfügung stehenden 75 Minuten für diesen Bewerb voll aus.
Gesamt 627,0 Ringe lagen unter der persönlichen Bestmarke Strempfls (629,6), jedoch über seinem Saisonschnitt (626,2). Der Heeresleistungssportler erreichte mit diesem Resultat den tollen 13. Platz bei seinem Olympiadebüt in Tokio. Das beste Ergebnis dieser Qualifikation kam von Routinier Haoran Yang (CHN), der sich mit 632,7 Ringen dem Weltrekord auf acht Zehntel näherte und einen neuen Olympischen Qualifikationsrekord aufstellte. Für die Finalqualifikation waren 629,2 Ringe erforderlich.
Martin Strempfl: „Ich hatte ein sehr hohes Spannungsniveau und es war doch spürbar, dass dies nicht ein gewöhnlicher Wettkampf ist. Trotzdem habe ich mich sehr gut gefühlt und konnte das, was ich mir vorgenommen hatte, auch gut umsetzen. Allerdings sind mir ein paar kleine Fehler passiert, die auf diesem Niveau natürlich nicht passieren dürfen. So richtig freuen kann ich mich nicht, da es mein Ziel war, doch etwas weiter nach vorne zu kommen, aber ich bin auch nicht unzufrieden. Es war ein tolles Gefühl, in Tokio zu sein und ich bin stolz darauf, dass ich Österreichs SportschützInnen hier vertreten durfte.“
Während der Spiele betreut wurde Martin Strempfl vom Sportlichen Leiter und Coach Gewehr, dem zweimaligen Olympiamedaillengewinner von Atlanta 1996, Wolfram Waibel.
Das Finale gewann der erst 20-jährige US-Amerikaner William Shaner, der sich mit einer herausragenden zweiten Fünfschussserie in Führung brachte, die er über alle Eliminationsserien hinweg souverän halten konnte. Shaner holte Olympiagold nachdem er bereits mit seinem Sieg beim jüngsten Weltcup in Osijek einen Vorgeschmack auf sein aktuelles Leistungsniveau gegeben hatte. Mit Lihao Shengs Silber durfte China seinem Medaillenspiegel eine weitere Medaille hinzufügen. Auch Bronze ging durch den Grunddurchgangsführenden Haoran Yang an China.
Martin Strempfl wird mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Heimreise nach Österreich antreten, denn einerseits freut er sich riesig, seine Lebenspartnerin mit den beiden Söhnen wiederzusehen, andererseits hat er das Leben im Olympischen Dorf und die olympische Wettkampatmosphäre mit vollen Zügen genossen.
Alle Ergebnisse wurden auf der offiziellen Tokyo-2020-Website veröffentlicht.