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EM Osijek: Doppelsieg für Österreich im 300m-Standardgewehr
Gernot Rumpler und Bernhard Pickl sorgten mit ihrem Doppelsieg im Dreistellungsmatch mit dem 300m-Standardgewehr für einen krönenden Abschluss der Europameisterschaft in Osijek.
Das 300m-Standardgewehr-Dreistellungsmatch, bei dieser EM als Open Class, das heißt für Frauen und Männer in einer Wertung ausgetragen, war der finale Bewerb des ÖSB-Gewehrteams bei dieser Europameisterschaft. In den Stellungen Kniend, Liegend und Stehend werden jeweils 20 Schuss absolviert.
Gernot Rumpler startete mit 193 Ringen eher verhalten in diese Konkurrenz. Im Liegend ließ der Salzburger solide 198 Ringe folgen und kämpfte sich mit einer hervorragenden Stehendstellung und 196 Ringen, in der er noch einmal alle Kräfte mobilisierte, an die Spitze dieses letzten Europameisterschaftsbewerbs. Spannend machten es die beiden Österreicher Rumpler und Pickl: Mit jeweils 587 Ringen lagen sie gleichauf an der Spitze. Für den Sieg entscheiden hier die erzielten Innenringzehner, bei denen Rumpler mit 24:21 um Haaresbreite vorne lag. Mit diesem Sieg holte sich der 27-Jährige die sechste Medaille bei dieser EM.
Bernhard Pickl, der als amtierender Europameister und Weltrekordhalter (591 Ringe) mit hohen Erwartungen in diese Konkurrenz gegangen war, beschloss das Kniend mit 196 Ringen einen Ring hinter dem Führenden Rajmond Debevec (SLO). Die TopschützInnen des 21 AthletInnen umfassenden TeilnehmerInnenfeldes lagen zu diesem Zeitpunkt noch sehr dicht beisammen. Im Liegend gelang dem Niederösterreicher mit 200 Ringen die volle Punktzahl, womit er sich in die Führungsposition brachte. Im Stehend hatte Pickl zu kämpfen, beschloss dieses jedoch mit 191 und gesamt 587 Ringen, demselben Resultat wie sein Teamkollege Gernot Rumpler, der jedoch drei Innenringzehner mehr zu verbuchen hatte und damit den Titel gewann. Pickl gewann Silber vor Tomasz Bartnik (POL).
Andreas Thum schlug sich als Neuling auf der internationalen 300m-Gewehr-Bühne ebenfalls ausgezeichnet: Mit 192, 191 und 193 Ringen und gesamt 576 Ringen erreichte der Tiroler Rang 13.
Gernot Rumpler: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir mit dem Standardgewehr eigentlich nichts ausgerechnet habe. Das Gewehr habe ich erst seit letztem Jahr. Vor der EM habe ich noch ein paar Anpassungen gemacht und dass das jetzt wirklich für den ersten Platz gereicht hat, macht mich sprachlos. Ich kann es gar nicht glauben.“
Bernhard Pickl: „Für mich hat diese Silbermedaille einen sehr hohen Stellenwert. 2017 und 2019 habe ich in dieser Disziplin Gold geholt und dies war der erste internationale Vergleich seit so langer Zeit. Meine Erwartungen waren als Weltrekordhalter entsprechend hoch, daher bin ich sehr froh, dass es heute Silber geworden ist. Zum Schluss ist es sehr knapp geworden, da ich Stehend leider nicht so durchgezogen habe, wie ich das normalerweise kann. Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle unserem Heereskaderkommandanten Klaus Gstinig aussprechen, der uns mit Munitions- und Materialtests perfekt unterstützt. Man sieht auch an den Ergebnissen, dass wir mit unserem Material konstant konkurrenzfähig sind und das macht dann auch Spaß.“
Bundessportleiter 300m-Gewehr Alfred Tauber: „Ich bin heilfroh, dass wir das so super über die Bühne gebracht haben. Es ist wieder einmal ein großer Erfolg für das Großkaliberschießen in Österreich und ich hoffe, dass wir dadurch auch wieder mehr Teilnehmer bei der Staatsmeisterschaft gewinnen können. Ich habe eine riesengroße Freude und möchte noch einmal allen recht herzlich gratulieren, speziell Gernot Rumpler, der zum Schluss den letzten Saft aus sich herausgeholt hat und noch einmal so eine super Leistung hingelegt hat.“
Mit diesem Bewerb verabschiedet sich das österreichische Team mit insgesamt zehn Medaillen, davon vier mit dem Kleinkaliber- und sechs mit dem Großkalibergewehr, und einigen weiteren tollen Leistungen aus Osijek.
ÖSB-Sportkoordinatorin Margit Melmer: „Ein großes Dankeschön an den kroatischen Verband, der es in diesen schwierigen Corona Zeiten möglich gemacht hat, diese Europameisterschaft mit allen olympischen und nichtolympischen Bewerben durchzuführen. Der organisatorische Aufwand war enorm. Alle AthletInnen, TrainerInnen, BetreuerInnen, Jury-Mitglieder etc. mussten neben der Einhaltung aller anderen Corona-Schutzmaßnahmen alle zwei Tage einem Anti-Gen-Schnelltest unterzogen werden. Da die 10m-Sporthalle vom 25m/50m/300m-Schießstand und der Finalhalle Pampas ca. 15 Autominuten entfernt lag, war es auch für unser Team eine logistische Herausforderung. Aber es hat sich bezahlt gemacht: Es war eine, unter diesen Umständen, gut gelungene Veranstaltung und Österreich kann nun mit zehn Medaillen im Gepäck die Heimreise antreten.“