ISSF WC Rio: Strempfl und Pribitzer im Luftgewehr-Finale

Marlne Pribitzer ist die Freude an ihrer ersten Weltcup-Finalteilnahme anzusehen © Margit Melmer, ÖSB

Gleich zwei Erfolge durfte das ÖSB-Team heute beim Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Rio de Janeiro feiern: Martin Strempfl verpasste mit Rang vier denkbar knapp eine weiter Weltcupmedaille und Marlene Pribitzer gelang mit Rang acht die erste Einzel-Finalplatzierung ihrer Karriere.

10m Air Rifle Men

Fünf Österreicher waren Teil der Luftgewehrkonkurrenz der Männer des ISSF World Cups Rio, an der insgesamt 68 Athleten teilnahmen. Seine bereits dritte Finalqualifikation in der aktuellen ISSF-Weltcupsaison gelang Martin Strempfl beim heutigen Start. Der Steirer, der sich nach aktueller Liste auf der 14. Position des Worldrankings befindet, erzielte 629,6 Ringe, die ihm Rang sieben des Grunddurchgangs und damit die Qualifikation für das Finale bescherten. Besonders stark war seine dritte Serie, in der der 39-Jährige 106,0 Ringe auf die Scheibe brachte. Das Topresultat kam diesmal von Edson Ramirez Ramos (MEX) mit 632,5 Ringen.

Als zweitbester Österreicher schoss sich Patrick Diem (RPO) mit 626,8 Ringen auf den 19. Rang. Andreas Thum wurde 28. (625,1), Alexander Schmirl belegte den 37. Platz und Tobias Mair den 44. Die Finalqualifikationsmarke lag bei 629,4 Ringen.

Ins Finale startete Strempfl souverän: 53,0 Ringe in der ersten Fünf-Schuss-Serie bedeuteten den ausgezeichneten zweiten Zwischenrang. Die zweite Serie, in der der Heereskaderathlet eine 9,7 verarbeiten musste, beendete er mit 51,2 Ringen und fiel damit auf die fünfte Position zurück. Mit hohen Zehnern in den folgenden Zwei-Schuss-Eliminationsserien arbeitete sich Strempfl wieder auf die dritte und dann zweite Position vor, fiel anschließend auf Rang vier zurück und beendete diesen Wettkampf schließlich mit dem zwar undankbaren, aber dennoch starken vierten Platz – nur drei Zehntel von Bronze entfernt. Es siegte der 20-Jährige Danilo Sollazzo (ITA) mit 251,0 Ringen vor Maximilian Dallinger (GER) und Jon-Hermann Hegg (NOR).

Martin Strempfl: „Im Grunddurchgang habe ich mich an mein Limit bringen müssen, was mir auch gut gelungen ist. Im Finale war ich etwas angespannt, weil es etwas ganz Besonderes ist, hier in Rio auf der Olympiaanlage schießen zu dürfen. Der Start ist mir sehr gut gelungen, gegen Ende sind dann jedoch teilweise die fetten Zehner nicht mehr so gekommen, wie ich mir das gewünscht habe. Ich freue mich aber sehr über den vierten Platz, wobei ich natürlich auch gerne eine Medaille gewonnen hätte.“

10m Air Rifle Women

Eine Premiere darf heute bei den Luftgewehrfrauen gefeiert werden. Nachdem Marlene Pribitzer in dieser Saison bereits mehrfach um Haaresbreite an eine Finalqualifikation gekommen war, ging es der in Vorarlberg lebenden Niederösterreicherin heute endlich auf. Mit starken 631,3 Ringen – nur drei Zehntel unter dem Österreichischen Rekord – schoss die 26-Jährige das sechstbeste Resultat des Grunddurchgangs und stand damit im ersten großen Einzelfinale ihrer Karriere.

628,0 Ringe waren das Resultat Olivia Hofmanns, die sich damit auf den 27. Rang dieses Weltcupbewerbs brachte. Sheileen Waibel wurde 33. und die beiden RPO-Schützinnen Jasmin Kitzbichler und Rebecca Köck belegten die Plätze 43 und 45 im Mittelfeld der 80 Athletinnen umfassenden Konkurrenz. 633,7 Ringe erzielte die Führende und mehrfache Weltcupsiegerin Oceanne Muller (FRA). Für ein Top-acht-Resultat waren 630,5 Ringe erforderlich.

Mit 50,4 Ringen begann Marlene Pribitzer ihr erstes Weltcup-Einzelfinale und lag damit auf der achten Position. Zwar steigerte sie sich auf 51,8 Ringe in der zweiten Serie, verlies das Finale jedoch ebenfalls als Achte. Ein großartiges Ergebnis und eine wichtige Erfahrung, die Pribitzer auch in Hinblick auf ihr Ziel Olympiaqualifikation sammeln durfte. Gold ging an Elavenil Valarivan (IND) mit 252,2 Ringen, Silber an Muller und Bronze an Jiale Zhang (CHN).

Marlene Pribitzer strahlte über das ganze Gesicht: „Im Grunddurchgang ist es mir sehr schwergefallen, so spät den Fokus voll zu finden und diesen dann 60 Schuss lang zu halten. Ich habe versucht, mich in kleinen Schritten vorzuarbeiten und das hat super funktioniert. Ich war im zweiten von zwei Durchgängen und mir war klar, dass ich ringzahlmäßig gut dabei bin. Im ersten Moment war ich total überwältigt – so ein Ergebnis habe ich bei einem internationalen Wettkampf noch nie geschossen. Es war in dieser Saison so oft so knapp und ist einfach cool, dass es diesmal mit dem Finale geklappt hat. Ein krönender Abschluss für meine bisher beste Saison.“