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OG Paris 2024: Ungerank schießt sich sensationell ins KK-Dreistellungsmatch-Finale
Ein Sensationsergebnis gelang Nadine Ungerank im heutigen olympischen Kleinkalibergewehr-Dreistellungsmatch der Frauen. Herausragende Leistungen im Kniend und in der ersten Stehendserie bildeten die Basis für ihren Erfolg: Rang sieben des Grunddurchgangs und die Finalqualifikation.
Der Knoten ist geplatzt! Wie verhext schien es bei den vergangenen olympischen Entscheidungen, in denen die ÖsterreicherInnen in den meisten Disziplinen zwar zu den MitfavoritInnen für eine Finalqualifikation zählten, aber dennoch ihr Können nicht unter Beweis stellen konnten. Mit ihrem heutigen Finaleinzug im KK-Dreistellungsmatch der Frauen als Qualifikations-Siebte, gelang Nadine Ungerank einer der größten Erfolge ihrer bisherigen Karriere. Das ÖSB-Team und die Familie, die sie während der Spiele begleitet, feiern mit.
Als 19. der Weltrangliste gehörte Nadine Ungerank nicht zu den Favoritinnen dieser Disziplin. Doch hatte die Zillertalerin erst jüngst mit ihrem siebten Platz beim WC Baku im Mai (mit Österreichischem Rekord von 591 Ringen) gezeigt, dass sie durchaus fähig ist, ganz vorne mitzumischen.
Sensationell startete Nadine Ungerank in das KK-Dreistellungsmatch – die Königsdisziplin des Gewehrschießens. Herausragenden 99 Ringen in der ersten von zwei Kniendserien ließ die Tirolerin 98 Ringe folgen und lag mit gesamt grandiosen 197 Ringen ringgleich mit der Deutschen Anna Janssen, Zweite der Weltrangliste, auf dem vierten Zwischenrang. Das Liegend lief nicht zu 100 Prozent nach Plan, doch blieb sie mit ebenfalls 197 Ringen (wieder 99 und 98) und Zwischenrang elf nach dem Liegend immer noch in Finalnähe. Den Turbo zündete die 28-Jährige jedoch in der schwierigsten Stellung, dem Stehend. 99 Ringe in der ersten Serie erreichte außer Ungerank lediglich die amtierende Weltmeisterin Qiongyue Zhang. Die Spannung beim mitfiebernden Team und der Familie war nun kaum mehr zu überbieten. Zwar verlor die Heeressportlerin und fertige Medizinerin bei 96 Ringen noch vier Punkte, was 195 Ringe im Stehend bedeutet. Doch kurz nach ihrem letzten Schuss, den sie in der letzten Minute der Wettkampfzeit mit starken Nerven und einer Zehn abgab, stand das Ergebnis fest: Mit gesamt 589 Ringen schießt sich Nadine Ungerank als Siebte der Qualifikation in das olympische Finale im KK-Dreistellungsmatch.
Die letzte Österreicherin, der in dieser Disziplin der Einzug ins Finale gelungen war, ist die Tirolerin Olivia Hofmann. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte Hofmann im Finale den fünften Platz erobert.
Mit dem ersten Olympischen Rekord dieser Disziplin in diesem Modus (593 Ringe) beschlossen Sagen Maddalena (USA) und Qiongyue Zhang (CHN) diese Qualifikation als Führende. Zum Vergleich: Der Weltrekord, gehalten von Jenny Stene (NOR), die sich heute mit dem 15. Platz begnügen musste, liegt aktuell bei 596 Ringen. 32 Schützinnen aus 22 Nationen waren am Start.
Nadine Ungerank kurz nach ihrem Wettkampf: „Ich kann momentan gar nicht sagen, wie es mir geht. Noch hatte ich keine Zeit, das alles zu verarbeiten und bin eigentlich noch voll im Wettkampfmodus. Es wird ein bisschen dauern, bis ich meinen Erfolg einordnen kann. Mit meinem Wettkampstart habe ich heute etwas abgewartet, da am Anfang der Wind noch nicht gepasst hat. Es waren sehr schwierige, wechselhafte Bedingungen und ich habe mir bewusst Zeit gelassen, um sauber zu arbeiten.“
Ausblick
Daumen drücken heißt es für das morgige Finale, in dem Nadine Ungerank ab 9:30 Uhr zu sehen sein wird. Für doppelte Spannung sorgt Sylvia Steiner, die sich bereits ab 9:00 der olympischen Qualifikation mit der 25m-Pistole stellen wird.